
»Ich habe viel über meine eigene Wahrnehmung gelernt.«
Einer der GewinnerInnen des Schreibwettbewerbs autoren@narrativa 2019, Andreas Kammermeier im Gespräch
Andreas Kammermeier, Sie haben beim narrativa-Schreibwettbewerb den zweiten Platz belegt und auf der Autorentagung in Berlin aus Ihrem Romanprojekt gelesen. Wie kam es dazu?
Ich war jetzt zum zweiten Mal bei der narrativa, und dieses Mal wollte ich alles mitmachen, um möglichst viel daraus zu lernen: Von den Seminaren, über das Pitchen, bis zur Teilnahme am Schreibwettbewerb. Die Lesung vor so vielen Menschen war sehr ungewohnt für mich. Von den Zuhörern, die ja selbst Leser und Schreibende sind, habe ich aber viele interessante und differenzierte Rückmeldungen bekommen.
Wie lange schreiben Sie schon?
Ich lese sehr viel und das hat mich angeregt, selbst zu schreiben. Vor acht oder neun Jahren habe ich angefangen und mir von Anfang an Lektorinnen gesucht, die mit mir an meinen Texten arbeiten. Weil ich das Gefühl hatte, noch mehr Handwerkszeug zu brauchen, habe ich ein Seminar bei der Textmanufaktur belegt und dann an dem 18-monatigen Fernstudium teilgenommen. Der Roman, den ich auf der narrativa vorgestellt habe, ist gerade fertig geworden.
Worum geht es in Ihrem Text?
Um eine verheiratete Pastorin, 47-jährig, die sich in einen jungen Einwanderer verliebt. Das führt natürlich zu Konflikten, inneren wie äußeren.
Was bedeutet das Schreiben für Sie?
Schreiben ist etwas sehr Persönliches, ein Ausdruck meiner ganz eigenen Sicht auf die Welt. Sehr profitiert habe ich von den Rückmeldungen auf meine Texte. Dadurch habe ich nicht nur viel übers Schreiben, sondern auch über meine eigenen Wahrnehmungen gelernt, beispielsweise in Bezug auf Vorurteile und Klischees, die mir vorher so nicht bewusst waren. Die Voraussetzung dafür, etwas differenzierter zu formulieren ist ja, es zunächst einmal differenzierter wahrzunehmen.
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