Benedict Wells
Die Geschichten in uns. Vom Schreiben und vom Leben
Benedict Wells Buch „Die Geschichten in uns. Vom Schreiben und vom Leben“ ist eine Mischung aus Poetik und Schreibratgeber. Zu Beginn überraschend biografisch, ab der Mitte ein motivierender Text über Schreibhandwerk und literarische Werkzeuge.
Von wann?
Von 2024
Worüber?
Über das Schreiben und wie man eigens Erlebtes in einen fiktionalen Text gießt
Für wen?
Für Anfänger, die nach einem Schreibratgeber ohne Dogmen suchen. Für Fortgeschrittene, die nach Motivationen für den langen Atem suchen. Für alle, die lange, erzählerische Texte schreiben oder schreiben wollen
Kernthese
Ein bodenständiger und ehrlicher Text über die eigene Schreibbiografie und das eigene Schreibwerkzeug. Benedict Wells gibt Einblick in seine Werkstatt: Wie er zum Schreiben gekommen ist und welche Erkenntnisse er in seinen bis dato 20 Jahren Schreiberfahrung ziehen konnte.
Fazit
Ein hands-on-Text über das Schreiben: Benedict Wells beschreibt hier, wie bei ihm persönlich das Schreiben von Romanen vonstatten geht. Wie geht das genau: dass sich eine erste Idee zu einem Buch entwickelt? Wie schafft man es, dass Figuren lebensecht wirken? Wann könnte mein Text eine Raffung gebrauchen und wann dürfte er eher breit erzählt werden? Fragen wie diesen wird „aus der Werkstatt, mit der Werkstatt“ nachgegangen. Ohne in das Format klassischer Schreibtipps à la „mach es so und nicht anders“ zu verfallen, ist hier einiges geboten, von dem man sich im Lesen inspirieren lassen kann – nicht zuletzt von den vielen Literaturtipps und Empfehlungen anderer Schreibratgeber. Ein besonderes Highlight bietet der Schluss, wo der Autor wertvollen Einblick in einen Textausschnitt der Rohfassung gibt. Die vielen Streichungen und Abänderungen – die Benedict Wells in seinen mitunter sieben-jährigen Überarbeitungsprozessen vornimmt – entlassen aus der Lektüre mit dem schönen Gefühl, dass aus jeder Idee mit genug Zeit etwas Besonderes reifen kann.
Benedict Wells: Die Geschichten in uns. Vom Schreiben und vom Leben. Diogenes 2024
(c) Lara Hampe
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