Keane führt unterhaltsam und bodenständig in das Handwerk des Drehbuchschreibens ein. Mit zahlreichen Übungen und Filmbeispielen (Schwerpunkt 1980er und 1990er) lotst er uns durch sechzehn Kapitel: vom Anfang des Schreibens bis zur Zusammenarbeit mit anderen Autoren.

Von wann?
Originalausgabe 1998, Dt. Ausgabe 2010

Worüber?
Wie verhindere ich, dass ein Produzent mein Drehbuch schon nach der Lektüre der ersten Sätze weglegt? Ein Rezept gibt es nicht, aber Keane liefert ein fundiertes Regelwerk ohne Wischi-Waschi. Von den „Acht Empfehlungen zur Hauptfigur“ bis hin zum „Effektiven Dialog“ widmet er sich im ersten Teil den Techniken des Drehbuchschreibens und veranschaulicht diese im zweiten Teil anhand eines kommentierten Drehbuchs.

Für wen?
Das Buch richtet sich an angehende Drehbuchautoren – vor allem an diejenigen, die Hollywood im Sinn haben. Aber auch Romanautoren finden hier wertvolle Werkzeuge für den Bau von Geschichten.

Kernthese
Erfolgreiche Drehbücher basieren nicht nur auf solidem Handwerk. Die Erwartungen des Marktes müssen immer mit einbezogen werden, so sauer das manchem Autor auch aufstoßen mag. Trotzdem gilt: Lass niemals davon ab, komplexe Charaktere und Geschichten voller Originalität zu erschaffen. Denn nur so bleibt überhaupt noch etwas übrig, nachdem der Stoff durch die Mühlen der Produzenten und Marktforscher gedreht wurde.

Fazit
Der Ton ist erfrischend und schon die erste Aufgabe so schlicht wie überzeugend: Schreiben Sie täglich, auch wenn es nur zwanzig Minuten sind – und nerven Sie sich selbst und andere nicht mit Erklärungen, warum das nicht möglich ist. Eine Auseinandersetzung mit innovativen Erzählstrukturen fehlt, Keane hält sich an die klassischen Methoden. Wer eine gut verständliche Anleitung sucht, ist hier genau richtig, wer in der Tiefe schürfen will, eher nicht. Aber das muss ja auch nicht immer sein.

Christopher Keane: Schritt für Schritt zum erfolgreichen Drehbuch, Autorenhaus Verlag

(Charlotte Richter-Peil)