Konflikt ist die Triebfeder der Handlung, Risiken sorgen für Spannung – und Gefahr für Leib und Leben ist der ultimative Spannungsfaktor in Romanen über Monster, Krimis oder die in Fantasy obligatorische Schlacht. Um Verletzungen plottauglich zu konzipieren und für eine medizinisch halbwegs informierte Leserschaft glaubwürdig darzustellen, dient dieser von einem Chirurgen verfasste Ratgeber.

Von wann?
2. Auflage 2006

Worüber?
Über nicht tödliche Verletzungen, wobei sie passieren, ihre Symptome und Konsequenzen. Dabei wird behandelt, wie es zu Verletzungen kommen kann und wie die Nachsorge geschieht. Von Kopf bis Fuß werden Verletzungen und deren Konsequenzen durchgenommen, außerdem werden besondere Verletzungen von Tierbissen, bei Tauchunfällen, Erfrierungen, Missbrauch oder für Organspende gesondert behandelt. Tödliche Verletzungen hingegen werden in Cause of Death für Autor*innen aufbereitet.

Für wen?
Für Autoren von Horror, Fantasy, Murder Mystery, Krimi, Thriller u.v.a. Die Liste der Genres, für die dieses Buch nicht nützlich sein kann, ist wohl kürzer als die Aufzählung derer, denen es Realismus und Tiefe verleiht.

Kernthese
Eine verletzte Figur ist wegen der Lesererwartung und Leseridentifikation spannender als eine tote, da sie entweder noch selbst handeln kann, aber eingeschränkt ist, oder aber andere Figuren zur Hast zwingt und somit noch den Zeitfaktor als Spannungsaufbau nutzt.

Fazit
Dieser Ratgeber ist sehr informativ und vermittelt im Gegensatz zu anderen Ratgebern, die lediglich Wikipedia-Artikel zusammenfassen, medizinisch akkurates Fachwissen und wie man dieses für Geschichten nutzen kann. Abbildungen unterstützen das Verständnis. Dabei ist es wie eine lockere Unterhaltung geschrieben, sodass das Leseerlebnis nicht zu kurz kommt.

David W. Page: Body Trauma: A writer’s guide to wounds and injuries. 2. Auflage. Lake Forest/CA: Behler Publications, 2006.

Nora-Marie Borrusch