Dirk von Petersdorff

Wie schreibe ich ein Gedicht?

Dirk von Petersdorff nimmt uns mit auf eine stilistisch und didaktisch fein ausgearbeitete Reise durch die Poetik. Sein Buch ist keine trockene Schreiblehre, sondern eine kluge Einladung zum dichterischen Denken und Handeln. Zwischen Formstrenge und kreativer Freiheit zeigt er, was Gedichte können – und wie man sie schreibt.

Von wann?
Originalausgabe 2013. Neuauflage 2017

Worüber?
Vom Vers über sprachliche Bilder bis zur poetischen Haltung: Von Petersdorff leuchtet die Kunst des Dichtens mit literarischer Leichtigkeit aus. Ob er das Enjambement anhand von Rilkes „Das Karussell“ erläuert oder dazu auffordert, den Song „Cello“ von Udo Lindenberg zu variieren – er verbindet die Theorie mit anschaulichen Beispielen und lässt sie in fünfzig klug aufgebaute Schreibübungen münden.

Für wen?
Für alle, die Lyrik nicht einfach „aus dem Bauch“ heraus schreiben möchten. Wer mit dem Schwierigsten – dem freien Vers – beginnen will, ist hier eher schlecht bedient. Von Petersdorff gibt den sehr sinnvollen Rat, durch die scheinbaren Zwänge der Formen zu gehen, um zuletzt den eigenen poetischen Weg zu finden.

Kernthese
Worte fallen einem auch bei Arbeit und Anstrengung zu; immer ist es ein Miteinander von Inspiration und Technik. Denn ein Gedicht zu schreiben ist kein esoterischer Geniestreich, sondern eine Kunst, die sich erlernen und schulen lässt, ein Wechselspiel von Handwerk, kreativem Geist und der Kenntniss literarischer Traditionen.

Fazit
Von Petersdorff gelingt, was nur wenige schaffen: Er lehrt, ohne zu belehren. Er analysiert, ohne zu zerstören. Er zeigt, an welchen Grenzen wir uns abarbeiten müssen, um diese schließlich zu überwinden. Die Übungen fordern. Hier werden keine Schreibmuskeln gelockert, sondern ein anspruchsvolles Trainingsprogramm absolviert – und man möchte sofort loslegen. Ein leiser und kluger Begleiter durch die Welt der Lyrik, der sich nicht aufdrängt, sondern inspiriert.

Dirk von Petersdorff: Wie schreibe ich ein Gedicht?, Reclam Taschenbuch 

(Charlotte Richter-Peil)

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