Bestsellerautorin Elizabeth George führt in „Wort für Wort“ Schritt für Schritt durch den Prozess des Romanschreibens. Von der ersten Idee bis zur letzten Überarbeitung erklärt sie alles anschaulich anhand ihrer eigenen Arbeitsweise.

Von wann?
Originalausgabe 2002, dt. Neuauflage 2022

Worüber?
Figurenentwicklung, Plot, Gestaltung des Arbeitsablaufs ... George deckt fast alle Aspekte des literarischen Schreibens ab und veranschaulicht die jeweiligen Punkte anhand ihrer eigenen Texte – etwa, wie man Figur und Schauplatz miteinander verwebt. Statt „einfach losschreiben und sehen, was kommt“, stehen bei ihr Planung und Struktur im Mittelpunkt.

Für wen?
Das Buch setzt ein gewisses Maß an Vorwissen voraus. Es richtet sich nicht nur an Autoren von Kriminalliteratur, sondern an alle Schriftsteller, die ihr Handwerk verfeinern wollen.

Kernthese
Jeder Autor kann sich verbessern, wenn er bestimmte Techniken einübt und die literarischen Mechanismen besser versteht. Wichtig ist dabei die Arbeit am Detail, der bewusste Einsatz von sprachlichen Mitteln und die Bereitschaft, Texte wieder und wieder zu bearbeiten.

Fazit
George veranschaulicht die Theorie mit vielen praktischen Beispielen. Beeindruckend ist, wie sie verschiedene Stilmittel anhand ihrer eigenen Texte erläutert und dem Leser so einen sehr privaten Einblick in ihre Arbeitsweise gewährt. Sie gibt auch unkonventionelle Tipps und rät z.B., Märchen als Inspirationsquelle zu nutzen und deren Strukturen auf moderne Erzählungen zu übertragen – eine Technik, die sie auch selbst anwendet. Das Buch richtet sich an Menschen, die ein ernsthaftes Interesse am Schreiben haben und sich im Klaren darüber sind, dass, wer gut (und erfolgreich) schreiben will, üben, üben, nochmal üben und dann noch etwas mehr üben muss. Das Schöne ist: Auf dieses Üben bekommt man durch die Einblicke in Georges eigene „Werkstatt“ große Lust.

Charlotte Richter-Peill