Haruki Murakami

Von Beruf Schriftsteller

Haruki Murakami ist ein Meister der Erzählung. Er ist internationaler Beststellerautor und verkörpert das Klischee des scheuen Schriftstellers, der zurückgezogen lebt und schreibt. In Form von autobiographischen Essays berichtet Murakami in »Von Beruf Schriftsteller« unter anderem vom spektakulären Verlauf seiner Karriere.

Von wann?
2016 (Deutsche Erstausgabe) | Japanisches Original von 2015
2018 aktuellste Auflage, in der Übersetzung von Ursula Gräfe

Worüber?
Über Schriftsteller generell als Typ Mensch, über den Nutzen von Literaturpreisen, über die Originalität eines Textes, über die Zeit als Verbündete beim Schreiben eines Romans sowie über die Entstehung und Wahl der eigenen Figuren und deren Perspektive. Über die Frage, für wen man schreibt, und wie es gelingt, als japanischer Autor in Europa, Russland und den USA Fuß zu fassen.

Für wen?
Für alle, die sich für den Werdegang eines erfolgreichen Schriftstellers interessieren, gemeinsam mit ihm philosophieren und darüber nachdenken möchten, was es braucht, ein solcher zu werden. Wer Haruki Murakamis Werke schätzt, wird es zudem spannend finden, einmal hinter die Fiktion zu blicken.

Kernthese
Da es sich bei diesem Buch um autobiographische Essays handelt, bildet Haruki Murakami selbst den Kern seiner Schriften. Der Kampf innerhalb des Literaturmarktes, so schreibt er, sei vergleichbar mit dem Sport Wrestling: Jeder könne im Ring mitmischen, allerdings hielten sich nur die wenigsten. Was diejenigen, die sich durchsetzen, haben oder anders machen, versucht Murakami ausgehend von der eigenen Nabelschau zu verdeutlichen. Talent, Originalität, Durchhaltevermögen, körperliche Kraft und die Fähigkeit, sich immer wieder neu zu erfinden, seien Voraussetzungen für Erfolg.

Fazit
»Von Beruf Schriftsteller« ist kein Ratgeber. Es ist ein Buch über den Menschen Murakami, dessen Ansichten durch die 68er-Jahre, durch ein Großwerden im japanischen Literaturbetrieb und solche Erfahrungen beeinflusst sind, die er in New York und Europa als Schriftsteller sammeln durfte. »Allerdings bin ich wirklich der Ansicht, dass man ohne eine gewisse Überheblichkeit nicht Schriftsteller werden kann.« Diese Eitelkeit wird in jedem der insgesamt 11 Essays deutlich. Auch wenn er einige Aussagen relativiert, Murakami repetiert Vorurteile und verfällt immer wieder in den Duktus der Rechtfertigung, um Kritik von sich zu weisen, sich zu erklären und zu rechtfertigen.

Agnes Gerstenberg

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