Textperlen von Hiob bis Kehlmann

Hauke Goos trägt fünfzig Glanzlichter der deutschen Sprache zusammen: Passagen aus Romanen ebenso wie Auszüge aus Briefen oder Reden, an denen der Spiegel-Autor zeigt, wie Stil und Sprache gelingen können.

Von wann?
2021

Worüber?
Von der Bibel über Klassiker wie Büchner und Kleist bis zu Gegenwartsliteraten wie Daniel Kehlmann und Wolfgang Herrndorf seziert, reflektiert und vor allem feiert Goos seine literarischen Fundstücke. Neben berühmten Kunststücken wie Kleists Gedankenstrich in „Die Marquise von O…“, der den Missbrauch der Marquise verschleiert, finden sich auch weniger bekannte Schätze in dem Band, etwa die Übertragung zum Endspiel der Fußballweltmeisterschaft 1954 oder Egon Friedells „Kulturgeschichte der Neuzeit“. Die zwei bis vier Seiten langen Texte, zuvor in Goos‘ Spiegel-Kolumne erschienen, sind leicht verständlich geschrieben. Sie gehen spielerisch darauf ein, warum ein Satz, ein Abschnitt, ein Ausspruch herausragend ist.

Für wen?
„Schöner schreiben“ ist ein Buch zum Schmökern für Autoren, die von den Meistern lernen wollen. Es richtet sich ebenso an Literaturbegeisterte, die sich Appetit für die nächste Lektüre holen oder bekannte Werke wiederentdecken wollen.

Kernthese
Nach Goos strahlt ein Satz, wenn der Inhalt darin seine Form findet. „Wenn das, was gesagt werden soll, präzise und elegant gesagt wird, konzise und anschaulich, verständlich und originell.“

Fazit
Goos zeigt an zahlreichen Beispielen, wie Sprache glänzen kann. Dabei sind nicht nur die Texte spannend, sondern auch seine verspielten Streifzüge durch die Literatur- und Kulturgeschichte.


[Hauke Goos: Schöner schreiben, Deutsche Verlags-Anstalt]

(Marian Wehmeier)

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