James N. Frey

Wie man einen verdammt guten Roman schreibt

Der Titel ist großspurig und das Autorenfoto des Berkeley-Dozenten für kreatives Schreiben wirkt eher wie das Porträt eines Geheimdienstlers. Im Inneren führt dieser Klassiker jedoch angenehm systematisch und in hohem Tempo durch alle Schritte des professionellen Schreibhandwerks.


Von wann?
1993 (Deutsche Erstausgabe)

Worüber?
Über alle wichtigen Elemente eines funktionierenden Romans, von Figuren, die »Funken sprühen lassen« über eine Geschichte, die konfliktreich voranschreitet, bis zu Fragen der Perspektive und der Gestaltung guter Dialoge.

Für wen?
Für den Start ins wirklich professionelle Schreiben, aber auch als Nachschlagewerk der entscheidenden Essenzen, in das man auch als Profi immer mal wieder zurückkehren kann. Nützlich für jedes Schreiben, primär gewinnbringend aber für Unterhaltung und Spannung.

Kernthese
Es ist nicht die Lektüre der Theorie. Nicht das Studium und schon gar nicht das Talent. Was es braucht, um Schriftsteller zu sein, ist die verbindliche und totale Hingabe an den Beruf und somit vor allem »Selbstdiziplin, Beharrlichkeit und absolutes Durchhaltevermögen«. Talent sei sogar hinderlich, denn es verleite einen, zu glauben, es sei »leicht, einen Roman zu schreiben«.

Fazit
Die Definition einer Geschichte: Ereignisse, packende Konflikte und Kämpfe, die die Figuren an ihre Grenzen bringen. Die Bedeutung der Prämisse, die jeder Story und Figur zugrunde liegt und durch das Geschehen »bewiesen« wird. Die Wahl der passenden Erzählperspektive und die Tools, die es braucht, damit Dialoge mehr sind als bloße Informationsvermittlung und sich so anfühlen, als könne dies hier und jetzt genauso gesprochen werden. Freys Buch stellt alles wieder vom Kopf auf die Füße und hält den grundlegenden Werkzeugkasten bestens sortiert.

James N. Frey: Wie man einen verdammt guten Roman schreibt. Emons Verlag
(c) Oliver Uschmann

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