Lajos Egri

Dramatisches Schreiben

Lajos Egris „Dramatisches Schreiben“ zählt auch heute noch zur Standardlektüre für Drehbuch-, Roman- und Theaterautoren. In seinem Buch entwickelt Egri eine klar aufgebaute Systematik, die sich aus dem Dreiklang 1. starke Prämisse, 2. vielschichtige Charaktere, 3. zwingende Konflikte zusammensetzt.

Von wann?
Originalausgabe 1942. Dt. Ausgabe 2003

Worüber?
„Wir schreiben, weil wir wahrgenommen werden wollen.“ Mit dieser schlagkräftigen These beginnt Egri sein Werk und analysiert im Folgenden die Bausteine überzeugender Geschichten. Anhand vieler Beispiele aus der Weltliteratur (u.a. „Romeo und Julia“, „Gespenster“) zeigt er auf, wie die inneren Widersprüche einer Figur zum Motor jeder Handlung werden.

Für wen?
Das Buch richtet sich an angehende Schriftsteller, Drehbuchautoren und Dramatiker. Der Ansatz ist analytisch und besonders nützlich für Leser, die gern mit einer strukturierten Methodik arbeiten. Wer nach inspirierenden Aufgaben sucht, wird sich hier eher verloren fühlen.

Kernthese
Laut Egri fußen überzeugende Filme, Theaterstücke und Romane auf einer klaren Prämisse. Diese treibt die Figuren an, deren Handeln sich wiederum logisch aus ihrem Charakter speist. Eine Geschichte erwächst also nicht aus der Handlung, sondern aus den inneren Konflikten der Figuren und den daraus resultierenden Notwendigkeiten.

Fazit
Egri entwickelt eine klare, geradezu strenge Theorie des Schreibens. Seine beharrliche Art kommt zuweilen etwas dogmatisch daher, ist aber trotzdem lehrreich. Die Beispiele aus klassischen Texten sind ausführlich, leider fehlt jedoch naturgemäß eine moderne Perspektive (Egri schrieb das Buch in den Vierzigern). Trotz dieser Einschränkung bleibt das Buch ein wertvoller Leitfaden und ein Klassiker unter den Schreibratgebern.

Lajos Egri: Dramatisches Schreiben, Autorenhaus Verlag

(Charlotte Richter-Peil)

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