Von wann?
Originalausgabe 1987. Dt. Neuauflage 2012

Worüber?
Was kennzeichnet erfolgreiche Drehbücher? Auf der Basis des Drei-Akt-Modells erklärt Seger, wie man unter anderem ein Drehbuch in ein homogenes Ganzes verwandelt, eindimensionale zu mehrdimensionalen Figuren ausarbeitet oder aus welchen vier Elementen sich eine Szene im Idealfall zusammensetzen sollte.

Für wen?
Für angehende und professionelle Drehbuchautoren. Die Lektüre ist aber auch für Romanautoren ein Gewinn.

Kernthese
Schreiben ordnet das Chaos aus Ideen, Handlungen, Figuren – mehr noch tut dies jedoch das Überarbeiten. Denn ein Drehbuch schreibt sich nicht in einem Rutsch; der liefert höchstens die Rohfassung. Daher ist ein überzeugendes Skript das Ergebnis genauer Analyse und der daraus folgenden Überarbeitungsgänge.

Fazit
Wer nach konkreten Übungen sucht, wird hier zwar nicht bedient, aber konkret geht es in Segers Werk trotzdem zu. In klarer, gut verständlicher Sprache lüftet sie ein „Geheimnis“ nach dem anderen, untermauert ihre Ausführungen mit Dialogen und Szenen aus bekannten Filmen und zeigt akribisch auf, wie was warum „gemacht“ wird.  Dabei zieht sie vor allem die Filme „Der einzige Zeuge“ und „African Queen“ heran, beide nicht mehr ganz aktuell, aber die Prinzipien lassen sich gut auf modernere Werke übertragen. Das Buch ist gespickt mit erhellenden Beispielen, etwa, wenn Seger die Expositions-Szene von „Jäger des verlorenen Schatzes“ Schritt für Schritt zerpflückt, um uns zu zeigen, wie der Zuschauer alle wichtigen Informationen erhält.

Linda Seger: Das Geheimnis guter Drehbücher, Alexander Verlag Berlin

(Charlotte Richter-Peil)