Mit den Figuren steht und fällt eine Geschichte. In phantastischer Literatur stehen Figuren im Spannungsfeld zwischen der Fremdartigkeit nichtmenschlicher Perspektivträger und ihrem Identifikationspotenzial. Auch Götter und deren Auswirkung auf die Kultur und die Hauptfiguren können erfunden werden, oder Figuren als Setting in Form von Monstern oder Untoten. Doch wie fängt man an? Wo fängt man an? Wo hört man auf? Dafür liefert Ellefson Ansatzpunkte.

Von wann?
2020

Worüber?
Über alle Aspekte des Weltenbaus, die lebende Wesen oder Wesenheiten betreffen, u.a. über Götter, Monster, Untote und verschiedene Spezies. Letztere werden zum Anlass genommen, um heikle Terminologie des Phantastischen zu thematisieren, in diesem Fall die Rasse. Durch Beispiele aus Literatur, Film und Serien wird die Theorie untermauert.

Für wen?
Für Autoren phantastischer Literatur, also Horror, Science Fiction und Fantasy.

Kernthese
Ziel des Weltenbaus ist es, glaubwürdige und gleichsam erfindungsreiche Welten zu erschaffen. Beim Weltenbau und der Erfindung von Lebewesen gibt es kein „richtig“ oder „falsch“, es gibt nur „durchdacht“ vs. „unlogisch und unglaubwürdig“.

Fazit
Der Ratgeber ist praxisorientiert: viele Beispiele, viele nachverfolgte Ideen, Ellefsons Angebot, ihm im Newsletter beim Weltenbauen über die Schulter zu gucken, sowie die Fragebögen am Ende des Buchs, die im Sinne eines Soufflierblatts einen sinnvollen Startpunkt für die Lebewesenkonzeption liefern. Ellefson gibt zu Beginn einen guten Überblick über Kapitelinhalte und behandelt auch grundlegende Fragen wie etwa, ob man eine oder mehrere Welten/Kulturen erfinden möchte und sich über die Alltagstauglichkeit solch großer Projekte im Klaren sein soll. Ein sehr hilfreicher Band, um ihn immer wieder zu Rate zu ziehen.

Ellefson, Randy. Creating Life (= The Art of World Building 1). Gaithersburg/Maryland: Evermore Press, 2020.

Nora-Marie Borrusch