Ronald B. Tobias identifiziert für Romane und Drehbücher zwanzig zeitlose Plotmuster, denen er je ein Kapitel widmet. Von der „Suche“ über die „Rache“ bis zu „Aufstieg und Fall“ analysiert er die Struktur dieser Masterplots und greift dabei auf zahlreiche Beispiele aus Weltliteratur und Filmgeschichte zurück.

Von wann?
Originalausgabe 1993 in den USA. Dt. Neuausgabe 2016

Worüber?
Tobias untersucht die archetypischen Strukturen, die Geschichten über Epochen und Kulturen hinweg verbinden. Jede Geschichte, so Tobias, kann einem der 20 sogenannten „Masterplots“ zugeordnet werden. Beispiele aus Literatur und Film, etwa „Die Schöne und das Biest“ (Masterplot 8: Rivalität) oder „Der Herr der Ringe“ (Masterplot 12: Verwandlung), verdeutlichen die universellen Prinzipien der einzelnen Plots und die psychologischen Triebfedern, die Geschichten motivieren. Besonders hilfreich ist dabei die Unterscheidung zwischen handlungsgetriebenen Plots (z.B. „James Bond“) und charaktergetriebenen Plots (wie etwa „Jane Eyre“).

Für wen?
Für Autoren von Drehbüchern, Belletristik, Jugendromanen und Kurzgeschichten. Das Buch richtet sich an Anfänger wie Profis.

Kernthese
Überzeugende Geschichten basieren auf einem der archetypischen Plots, die tief in unserem kollektiven Bewusstsein verankert sind. Diese Masterplots sind wie Ursuppen, aus denen unendlich viele Varianten entstehen können. Das Verständnis der zwanzig Grundmuster hilft, innovativere und emotional resonantere Romane und Drehbücher zu schreiben.

Fazit
„20 Masterplots“ ist kein starres Regelwerk, sondern fordert zur kreativen Erforschung auf. Tobias übersetzt komplexe narrative Strukturen in verständliche, praxistaugliche Konzepte und ermutigt Autoren, die Grenzen bekannter Plotstrukturen zu erweitern. Seine Checkliste für jeden Masterplot ist eine gute Hilfe, um das eigene Projekt zu überprüfen und zu vertiefen.

Ronald B. Tobias: 20 Masterplots – Die Basis des Story-Building, Autorenhaus Verlag
Charlotte Richter-Peill