

Jahresklasse »Memoir«
Worum es geht
In den letzten zwanzig Jahren hat das Genre der dokumentarischen autobiografischen Erinnerungsliteratur, der »personal story«, wie Mary Karr es in »The Art of Memoir« nennt, einen wahren Boom im Buchmarkt erlebt. Gerade haben sich in den USA mehr Memoirs verkauft als fiktionale Romane. Auch in Deutschland stehen Bücher dieses Genres seit Wochen auf den Bestsellerlisten.
Hier zeigt sich unser unbändiges Interesse, das Innere anderer Menschen kennenzulernen und zu verstehen – aus der radikal subjektiven Perspektive des jeweils Schreibenden. Im Memoir geht es nicht um etwas Spektakuläres, das im Leben passiert ist, und schon gar nicht um eine Form von Seelenstriptease. Es geht im Kern um eine drängende Frage, wie sie jeder von uns im Leben kennt. Das Memoir ist die Suche nach Antworten, der Versuch, etwas Wichtiges über das eigene Leben und unser Menschsein zu verstehen.
Ein Memoir zu verfassen bedeutet – frei nach John Truby – sich durch das Verstehen der eigenen Vergangenheit eine neue Zukunft zu erschreiben. Durch das detektivische Betrachten dessen, was passiert ist – der Vergangenheit –, öffnet sich der Raum unserer Möglichkeiten im Morgen. Zentral ist der Anspruch, wahrhaftig und ehrlich im Erzählen zu sein, auch dorthin vorzudringen, wo es weh tut. Durch diese Bereitschaft, sich auf die Suche nach der eigenen Wahrheit zu machen und dabei radikal subjektiv zu sein, entsteht am Ende die große Nähe zur Leserschaft, die starke Resonanz. Uns berühren nicht abschließende Antworten, sondern die Bereitschaft zur ehrlichen, echten Suche.
Arbeitsweise/Voraussetzungen
In der Jahresklasse Memoir entwickelt jede Teilnehmerin, jeder Teilnehmer durch spielerische Impuls- und Erinnerungsübungen den Stoff des eigenen Lebens. Über den Verlauf des Jahres lernen wir, wie universell und allzeit gültig unsere Themen sind, und wie uns dieses Wissen Sicherheit als Erzählende gibt. Wir finden unsere jeweils eigene, unverbrüchliche Erzählstimme. Parallel erarbeiten wir uns das umfangreiche Handwerk des Schreibens und Geschichtenerzählens. Wir verstehen das Genre des Memoirs, seine Nähe zur Coming-of-Age-Geschichte und lernen die feinen Übergänge zum Verfremden kennen, zum auto-fiktionalen und fiktionalen Erzählen.
Wir lernen, wie uns der Blick zurück in die Vergangenheit, das Erforschen und Schreiben, für die Zukunft stärkt. Wir erleben Klärung, Entfaltung und echtes Wachstum und bringen die Geschichte in die Welt, die uns und andere verändern kann.
Ergänzend zu den wöchentlichen Treffen kann jeder Teilnehmende bis zu drei Einzelcoachings von je 45 min. im Laufe der Jahresklasse in Anspruch nehmen. Es werden von jedem Kursabend Aufzeichnungen erstellt, die bis zum Kursende nachgeschaut werden können.
Veranstaltungsform
Online via Zoom
Daten und Zeiten
Jahresklasse vom 2. Juli 2025 bis 1. Juli 2026
Mittwochs, 18:30-20:30 Uhr
Umfang: 46 Wochen (insgesamt 6 Wochen angeleitete Schreibpausen über das Jahr verteilt)
Kursgebühr
Der genannte Preis versteht sich als Monatsbeitrag und ist per Lastschrift oder Überweisung an uns zu entrichten.
Monatliche Kosten: 245 Euro (225 Euro für Mitglieder)
Kursnummer: JK-2025-09
Max. Teilnehmerzahl: 14
Anmeldeschluss: 02.07.2025

Das könnte Sie auch interessieren
Alle ansehenKeine Artikel gefunden.
Bitte versuchen Sie es mit anderen Suchkriterien.