Eva Engels

»Die Umarmung«


Roman

Als ihre Mutter stürzt und nicht mehr alleine leben kann, übernimmt Tochter Ines die Pflege. Die Beziehung ist kühl. Die Mutter verweigert sich allem, was von der Tochter kommt, und kämpft wütend um ihre Selbstbestimmung. Ines versucht, zwischen Wut und Mitleid, Kindespflicht und Freiheitsbedürfnis den richtigen Weg zu finden. Der Roman behandelt ein schweres Thema in leichtem Ton: klug unbarmherzig ehrlich und dabei voller zarter Komik.

Fürsorge, Pflege, Vergänglichkeit

»3 Fragen an ...«

… Eva Engels

Was hat dich zum Schreiben von »Die Umarmung« inspiriert?
 
Ich erinnere mich an eine Situation im Warteraum meiner Ärztin. Ich hörte zu, wie eine Patientin auf die Frage, wie es ihr ginge, sagte: nicht gut, sie pflege ihre Mutter, das Verhältnis sei noch nie gut gewesen, es sei schwer, sehr schwer. Die Ärztin nickte. Die älteren Frauen im Warteraum sahen sich mit wissendem Gesichtsausdruck an.
Das war alles. Aber für mich gab es den Auftakt, mich mit dem Thema Pflege und Gender Care Gap, Mütter und Töchter zu beschäftigen. Die Selbstverständlichkeit, mit der die Verantwortlichkeit der Frauen für die Pflege ihrer Angehörigen hingenommen wird. Das Verschweigen der zwiespältigen Gefühle zwischen Kindespflicht und Freiheitsbedürfnis, die viele pflegende Töchter mit sich selbst ausmachen. In »Die Umarmung« bin ich der Frage nachgegangen, was das für unsere Menschlichkeit bedeutet.
 
Was war für dich im Schreibprozess die größte Herausforderung?

Dies ist mein erster Roman, meine erste Erfahrung mit dem Langstreckenschreiben. Meine größte Hürde bestand wohl darin, meinen Schreibprozess zu erkennen und mich ihm vertrauensvoll zu überlassen. Mein Prozess, das weiß ich heute, will keinen Plot, solange ich mehr Fragen an den Stoff habe als Antworten; Szenen, Dialoge, Reflexionen, die die Figuren durchleben, stehen am Anfang, und erst dann beginnt sich der Spannungsbogen abzuzeichnen. Der Auseinandersetzung damit verdanke ich mehr Einsichten – literarischer wie persönlicher Art -, als ich je erhofft hatte.
 
An welchen Punkten konnten dich die Angebote der Textmanufaktur dabei unterstützen?

Die Textmanufaktur hat mir mehr als nur das unabdingbare handwerkliche Wissen vermittelt: Ich bedanke mich bei Thomas Podhostnik, dessen Seminar zum Selbstlektorat mir gezeigt hat, wie mein Schreibprozess funktionieren kann, und bei Martin Hielscher, der mir mit seiner unerschöpflichen Erfahrung als Lektor den Weg dahin gewiesen hat, wo das berühmte Herz der Geschichte schlägt.

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